Neue Heizung: Wann wird es Zeit?
Hand aufs Herz: Wie alt ist Ihre Öl- oder Gasheizung? Wenn Sie jetzt mit Ihrer Antwort stocken, gehört Ihre Anlage höchstwahrscheinlich nicht zu den neuesten und modernsten. Damit sind Sie aber nicht alleine. Das Durchschnittsalter deutscher Heizungsanlagen beträgt 17,6 Jahre. 36 Prozent sind sogar älter als 20 Jahre. Das heißt im Klartext, dass der überwiegende Teil deutscher Heizungen dem aktuellen Stand der Technik hinterherhinkt und es mit Themen wie Energieeinsparung und Effizienz nicht weit her ist.
Angesichts globaler Themen wie Erderwärmung und Klimawandel sowie sehr lokaler Themen wie steigenden Energiekosten – sehr lokal deshalb, weil dies Ihren Geldbeutel direkt betrifft – ist es eigentlich erstaunlich, dass nur die wenigsten Menschen über moderne Heiztechnik nachdenken. Eine neue Heizung, kombiniert mit Brennwerttechnik und/oder einer Wärmepumpe, kann nämlich erheblich dazu beitragen, die monatlichen Kosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten.
Austauschpflicht der Energiesparverordnung beachten

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Die Senkung des Verbrauchs und damit der Heizkosten durch den Einbau einer neuen Heizungsanlage ist bislang noch weitestgehend eine freiwillige Angelegenheit. Die Energiesparverordnung (EnEV) sieht in ihrer neuesten Fassung von 2014 allerdings eine Austauschpflicht für Ihre Gas- oder Ölheizung vor, wenn diese älter als 30 Jahre ist. Stichtag war der 1. Januar 2015. Ausgenommen von der Verordnung sind nur Niedertemperatur- und Brennwert-Heizkessel bzw. Heizungen mit Nennleistungen unter 4 kW oder über 400 kW, Geräte zur Warmwasserbereitung, Küchenherde u.ä.
Investitionen, die sich lohnen

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Angesichts stetig steigender Energiepreise muss sich jeder Hauseigentümer die Frage stellen, ob die alte Heizung im Keller und die dazugehörigen Heizkörper noch effizient ihre Dienste tun oder ob eine Neuanschaffung nicht mehr Sinn machen würde. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten lassen sich zum Teil erhebliche Einsparungen erzielen.

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Beispiel Brennwerttechnik:
Ein neuer Heizkessel mit Brennwerttechnik nutzt nicht nur die direkt durch die Verbrennung entstehende Wärme, sondern auch die Energie, die im Wasserdampf der Abluft enthalten ist. Allein dadurch können Sie 10 bis 15 Prozent gegenüber herkömmlichen – veralteten – Heizkesseln einsparen.

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Beispiel hydraulischer Abgleich:
Mit der richtigen Dimensionierung aller Heizungskomponenten vom Kessel bis zur Pumpe und der entsprechenden Abstimmung auf den Energiebedarf des Hauses lässt sich die Wassermenge in der Heizung exakt an den Bedarf jedes Raumes anpassen. Dafür benötigen Sie ein Zweirohrsystem – also zwei Rohre, die an den Heizkörper angeschlossen sind – sowie voreinstellbare Thermostatventile, die eine optimale Regulierung gewährleisten. Ihr Fachbetrieb checkt für den hydraulischen Abgleich alle wichtigen Faktoren – dazu zählen die Raumgröße, die Außenflächen der Räume und die vorhandene Dämmung – und kann auf dieser Basis die erforderlichen Arbeiten einleiten. Je nach Art Ihrer Heizungsanlage lassen sich mit dem Verfahren des hydraulischen Abgleichs noch einmal bis zu zehn Prozent Energie einsparen.

Installation einer Fußbodenheizung; Quelle: Fotolia.com – #30205720
Überlegenswert ist auch der Einbau einer Fußbodenheizung. Neben Vorteilen wie Unsichtbarkeit, Behaglichkeit und mehr kann sie durchaus mit bis zu 2 °C weniger betrieben werden als konventionelle Heizkörper, was im Ergebnis bis zu zwölf Prozent weniger Energieaufwand erfordert. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihr Heim mit Smart Home Technologie auszurüsten, sollten Sie auch gleich über eine digitale Steuerung für Ihre Heizung nachdenken. Damit haben Sie nicht mehr nur die Wahl zwischen “1” und “5” an normalen Thermostaten, sondern können mit individuellen Szenarien und Situationsprofilen wie “abwesend” oder “Schlafenszeit” den Energiebedarf exakt einstellen. Auch dies führt langfristig zu erheblichen Einsparungen.
Es gibt 10 Kommentare:
31. August 2017
Die Technik der meisten Heizungen heutzutage sind sehr überholt und veraltet.
Wir empfehlen jedem Kunden sich Gedanken über eine neue Heizung zu machen und machen ihm einen Kostenvoranschlag mit einer Effizienzrechnung.
Und man muss auch den Fakt erwähnen dass die meist sehr veralteten Heizungen kaum noch richtig heizen was auch für den Hausbewohner nicht schön ist
27. März 2018
Macht es wohl Sinn in eine infrarote Heizung zu investieren?
14. November 2018
Hmm…Werde das mal checken bei Google zur Sicherheit
27. Januar 2019
also damit kenne ich mich ja gar nicht aus :). Wäre es den sinnvoll bei nächsten Wechsel auf die Heizung mit Infrarot umzusteigen?
28. Januar 2019
Das ist eben immer eine Investition. Meistens lohnt es sich aber auf lange Sicht gesehen. Leider haben viele alte Häuser eine neue Heizung nötig.
17. Juli 2019
So wie es aussieht, müsste ich bei mir auch einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Danke für den informativen Beitrag!
27. April 2020
Eine Heizung komplett sanieren zu lassen bzw. eine neue zu kaufen, kann sich heutzutage tatsächlich lohnen.
Es gibt auch sehr viele Förderungen vom Staat, mit denen die Anschaffung deutlich einfacher wird.
8. Juni 2020
Super geschriebener und informativer Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen 🙂
26. Juli 2020
Wirklich gut zu wissen! Sehr informativer Artikel, danke dafür
18. Februar 2021
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
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