Schließen

Wann Heizung erneuern? 3 Anzeichen für den bevorstehenden Wechsel

Hand aufs Herz: Wenn Sie diesen Artikel lesen, gehört Ihre Heizung – vermutlich eine Öl- oder Gasheizung – nicht zu den modernsten Anlagen. Damit sind Sie nicht alleine. Das Durchschnittsalter deutscher Heizungsanlagen beträgt 17,6 Jahre. Mehr als ein Dritter aller Heizungen hierzulande sind sogar älter als 20 Jahre. Das heißt im Klartext, dass die Mehrheit aller Heizungen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und bei der Energieeffizienz weit zurückliegt. Angesichts globaler Themen wie dem Klimawandel, aber auch der immer größeren Belastung für das eigene Portemonnaie ist es eigentlich verwunderlich, dass sich die Wenigsten mit moderner Heiztechnik befassen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen drei Vorboten eines bald anstehenden Wechsels Ihrer Heizung und den richtigen Zeitpunkt zum Heizungswechsel.

Die entscheidenden Kriterien für den Heizungswechsel

Steigende Heizkosten: Blasen Sie Ihr Geld zum Fenster heraus?

Teurer werdende Heizkosten können gerade bei einer Öl- oder Gasheizung zumindest ein Stück weit mit den schwankenden Rohstoffpreisen zusammenhängen. Gerade bei alten Heizungsanlagen sind deutliche steigende Heizkosten aber ein Indiz dafür, dass Ihre Heizung ineffizient arbeitet. Das kann zum einen daran liegen, dass das Haus unzureichend gedämmt ist und Wärme unkontrolliert herausströmt oder zum anderen darauf zurückzuführen sein, dass die Heizung selbst unverhältnismäßig viel Wärme durch Abgasverluste oder eine ungewünschte Wärmeabgabe im Heizungsraum verliert. Spätestens wenn die jährlich erforderliche Heizenergie 120 kWh pro qm bzw. Heizkosten von 12 Euro pro qm übersteigt, wird es Zeit aktiv zu werden.

Zunehmender CO2-Ausstoß: Heizen Sie auf Kosten der Umwelt?

Sie wurden durch Ihren Schornsteinfeger auf einen erhöhten CO2-Ausstoß aufmerksam gemacht? Bei veralteten Heizungen treten hohe CO2-Emissionen meist zusammen mit steigenden Heizkosten auf. Diese Konstellation lässt darauf schließen, dass ein großer Teil der Wärmeenergie und damit auch der Heizkosten schlichtweg aus dem Schornstein geblasen wird. Die CO2-Messung an Ihrer Heizung ist gesetzmäßig vorgeschrieben und wird durch einen abhängig vom Alter und System Ihrer Anlage mindestens alle 2 bis 5 Jahre ermittelt. Doch auch hier können erhöhte Werte andere Rückschlüsse wie eine falsche Einstellung der Heizungsanlage oder verschlissene Einzelteile zulassen.

Vermehrte Reparaturen: Haben Sie einen Dauerauftrag beim Kundendienst?

Kleinere und vor allem vereinzelte Defekte können selbst bei neuen Heizungsanlagen auftreten und sind erst einmal kein Grund zur Sorge. Im Rahmen regulärer Heizungswartungen werden Schwachstellen der Heizungsanlagen in einem frühen Stadium erkannt und kostengünstig beseitigt. Problematisch werden Reparaturen an Ihrer Heizung erst, wenn Sie zu einem teuren Dauerauftrag werden, Ersatzteile kaum noch zu bekommen sind und die Instandhaltung der Heizung Sie täglich beschäftigt. Denn eine unzuverlässige, alte Heizung ist ein eindeutiges Anzeichen für einen anstehenden Heizungstausch.

Der richtige Zeitpunkt für eine neue Heizung:

Die Lebensdauer der Heizung als Orientierungshilfe

Wie lange hält eine Heizung denn eigentlich? Die Heizungshersteller beziffern die Lebensdauer von Ölheizungen auf mindestens 15 Jahre und von Gasheizungen auf mindestens 20 Jahre. Diese Laufzeiten erfordern eine regelmäßige Wartung eines Profis, die technischen Defekten vorbeugt und einen optimalen Heizprozess gewährleistet. Die Senkung des Energieverbrauchs durch die Heizungsmodernisierung ist bislang noch weitestgehend eine freiwillige Angelegenheit.

Besondere Vorsicht ist jedoch bei allen Gas- und Ölheizkesseln geboten, die älter als 30 Jahre sind. Diese müssen laut § 10 der Energiesparverordnung (EnEV 2014) seit dem 1. Januar 2015 per Gesetz ausgetauscht werden. Ausgenommen sind unter anderem Heizkessel mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik wie auch Heizkessel mit Nennleistungen unter 4 kWh oder über 400 kWh.

Sie haben noch etwas Schonfrist? Auch dann macht es Sinn, das Projekt „neue Heizung“ nicht auf den letzten Drücker anzupacken, sondern vorausschauend zu planen, um die für Sie passende Heizung zu finden und in vollen Umfang von den staatlichen Fördermöglichkeiten zu profitieren. Denn sollte für Ihre Heizung bereits eine Austauschpflicht bestehen, können die staatlichen Zuschüsse nicht mehr beantragt werden.Eine gute Orientierungsmarke, um die Effizienz der eigenen Heizung zu überprüfen, ist spätestens nach 14 Jahren Laufzeit gegeben.

Unser Tipp: Sie wissen nicht mehr genau, wie alt Ihre Heizung ist? Das Typenschild am Kessel oder das Protokoll des Schornsteinfegers geben Ihnen Aufschluss darüber. Um sicherzugehen, dass Sie sich nicht in einer langen Warteschlange einreihen müssen, sondern gleich bedient werden können, empfehlen wir eine Anfrage in den Sommermonaten.

Das Käuffer Fazit: Energiesparen mit Köpfchen

Wer rechtzeitig die Energieeffizienz seiner alten Heizung hinterfragt und durch einen Heizungsfachbetrieb prüfen lässt, spart gerade angesichts der steigenden Energiepreise Geld und schont die Umwelt. So muss sich jeder Hauseigentümer die Frage stellen, ob die alte Heizung im Keller und die dazugehörigen Heizkörper noch effizient ihre Dienste tun oder ob eine Neuanschaffung nicht mehr Sinn machen würde. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten wie beispielsweise in puncto Brennwerttechnik und digitaler Steuerung lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Doch auch ohne einen Austausch der Heizung lässt sich mit einer Heizungswartung und einem hydraulischen Abgleich in vielen Fällen erfolgreich Energie sparen. Noch Fragen? Wir beraten Sie gerne!

Brennwerttechnik

Ein neuer Heizkessel mit Brennwerttechnik nutzt nicht nur die direkt durch die Verbrennung entstehende Wärme, sondern auch die Heizenergie, die im Wasserdampf der Abluft enthalten ist. Das Ergebnis: 10% bis 15% Energieergsparnis gegenüber alten Heizkesseln.

Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung ist unsichtbar verbaut und sorgt für besondere Behaglichkeit. Dadurch kann sie mit bis zu 2 °C weniger betrieben werden als konventionelle Heizkörper. Das Ergebnis: Bis zu 12% Energieersparnis.

Hydraulischer Abgleich

Die richtige Dimensionierung aller Heizungskomponenten vom Kessel bis zur Pumpe und die entsprechende Abstimmung auf den Energiebedarf des Hauses lässt die Wassermenge in der Heizung exakt an den Bedarf jedes Raumes anpassen. Das Ergebnis: Bis zu 10% Energieersparnis.

Smart Home Technologie

Mit einer digitalen Steuerung Ihrer Heizung können Sie mit individuellen Szenarien und Situationsprofilen wie “abwesend” oder “Schlafenszeit” den Energiebedarf exakt einstellen. Auch dies führt langfristig zu erheblichen Einsparungen.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

Blitzcheck: Die richtige Wahl der Heizung

Sie fragen sich, welche Heizungsart am besten zu Ihnen passt? Unser Heizungsvergleich liefert schnelle Antworten.

Mehr lesen…

Heizungsförderung 2022: Maximal von staatlichen Zuschüssen profitieren

Fossile oder regenerative Energien? Erfahren Sie alles über die Voraussetzungen, Zuschüsse und Beantragung bei KfW und BAFA.

Mehr lesen…