Heizung entlüften
So einfach lassen sich störende Heizungsgeräusche vermeiden und die Heizkosten senken
Rauschen, Klopfen, Pfeifen, Plätschern: Wenn Ihre Heizung Geräusche macht, kostet das alle Bewohner starke Nerven, verursacht aber auch höhere Heizkosten. Mögliche Ursachen gibt es viele. Manche können selbst behoben werden, bei anderen sollten sie unbedingt einen Heizungsexperten hinzuzuziehen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen mögliche Gründe und sinnvolle Gegenmaßnahmen für die ersehnte Ruhe in Ihren vier Wänden.
Wenn sich Ihre Heizung störend zu Wort meldet, liegt das – gerade beim Wechsel von der warmen auf die kalte Jahreszeit – oftmals an Luft in der Heizung, die sich dort über die Sommermonate angesammelt hat. Um das als Ursache direkt auszuschließen, empfiehlt es sich daher, die Heizung zu entlüften.
Heizung entlüften – eine Anleitung:
Drehen Sie in einem mehrgeschossigen Haus von unten nach oben die Heizungsthermostate am Heizkörper auf höchster Stufe auf. Stellen Sie die Umwälzpumpe ab oder sperren Sie, wenn Sie keinen Zugang zur Umwälzpumpe haben, den Heizkreislauf zur eigenen Wohnung ab. Als Mieter können Sie die Heizkörper selbst entlüften oder alternativ einfach Ihren Vermieter oder Hausmeister darum bitten. Sobald die Umwälzpumpe abgestellt ist, zirkuliert das Wasser nicht mehr. Da Luft leichter ist als Wasser, steigt diese nach oben. Nach einer ½ Stunde warten hat sich die Luft am höchstgelegenen Heizkörper angesammelt.
Schützen Sie den Boden mit einem Lappen. Schrauben Sie das Entlüftungsventil mit dem Entlüftungsschlüssel gegen den Uhrzeigersinn auf, halten Sie eine Schüssel darunter und lassen Sie die Luft hörbar vollständig entweichen. Wenn irgendwann nur noch Wasser nachkommt, ist alle Luft ausgetreten.
Schrauben Sie das Entlüftungsventil wieder fest genug zu, sodass nichts nachtropft, aber locker genug, damit Sie es auch wieder aufbekommen. So arbeiten Sie sich im Haus von oben nach unten. Sobald alle Heizkörper entlüftet sind, können Sie abhängig vom verwendeten System den Heizkreislauf zu Ihrer Wohnung wieder herstellen oder die Umwälzpumpe anstellen. Wenn es sich um Ihre eigene Immobilie handelt, sollten Sie dabei auch den Wasserstand prüfen und bei Bedarf Heizwasser nachfüllen. Als Mieter sollten Sie Ihren Vermieter oder Hausmeister informieren, damit sie den Wasserstand prüfen können.
Wenn sich in Ihrer Heizung immer wieder Luft sammelt, ist der Gang zum Heizungsexperten unerlässlich. Sind die Geräusche nach dem Entlüften immer noch hörbar, könnte Ihnen ein Blick auf die häufigsten Heizungsgeräusche und ihre Ursachen weiterhelfen.
Das kleine 1 x 1 der häufigsten Störgeräusche und effiziente Gegenmaßnahmen
Kommt Ihnen das Rauschen Ihrer Heizung lauter als normal vor? Vielleicht liegt das Problem in einer zu hoch eingestellten Umwälzpumpe. Die Drehzahl kann mithilfe der Bedienungsanleitung Ihrer Heizung selbst verringert werden. Dadurch fließt weniger Wasser durch das System und das Geräusch wird leiser. Ein hydraulischer Abgleich durch einen Heizungsfachmann kann die Strömungsgeräusche weiter minimieren.
Macht sich Ihre Heizung durch Klopfen und Knacken bemerkbar? Das lässt in vielen Fällen darauf schließen, dass sich die Heizungsrohre aus Metall durch das heiße Heizwasser nicht richtig ausdehnen können, weil beispielsweise die Wandhalterung zu eng sitzt. Bedingt durch den fehlenden Platz zum Ausdehnen, klopft es in der Leitung. Dieses Geräusch kann nur durch einen Heizungsfachmann behoben werden.
Sie treten häufig nahe der Thermostatventile von Heizkörpern auf und entstehen aus dem Zusammenspiel von Umwälzpumpe und Thermostatventil. Alternativ könnte das Thermostatventil auch defekt sein. In beiden Fällen sollten Sie den Heizungsexperten zur Hilfe holen.
Das Geräusch tritt in der Regel am Heizkörper auf und klingt als ob Wasser in den Heizkörper plätschern würde. Verantwortlich ist oft zu viel Luft im Heizsystem oder ein zu niedriger Wasserdruck. Hier sollte zuerst der Systemdruck geprüft und dann der betroffene Heizkörper entlüftet werden.